
Der alte Max hat alle Zeit. Draußen vor dem Fenster herrscht friedvolle Stille. Da dringt das Läuten des Totenglöckchens herüber. Es schlägt für den Schorsch, der viel mehr war als nur ein Freund, ein Leben lang. So macht sich Max am Abend auf zur Totenwacht, wo die Alten des Dorfes zusammenkommen, um des Verstorbenen zu gedenken und sich zu erinnern. Eine ganze Nacht erzählen sie von den Freuden bei der Ernte, von Abenden in der Wirtsstube, vom kleinen Glück. Und vom Schorsch. Aber auch von der Enge im Dorf und dem eisigen Schweigen.
Erst im Morgengrauen kehrt der Max heim. Im Licht des neuen Tages ist ihm klar: Nichts davon wird wiederkommen. Nur die Erinnerungen an dieses Leben bleiben, solange er da ist. Ein schmales Buch mit der Seele eines großen Romans. (Klappentext)
Ein leises und unaufgeregtes Buch, das von den früheren Zeiten des Dorflebens erzählt, von den guten, aber auch von den Schattenseiten.
Das Buch ist im Bestand der Stadtbibliothek vorhanden, jedoch (bisher) nicht in der Onleihe.
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Im Deutschlandfunk Kultur rezensiert Jan Drees: “Im Schnee” ist eine Geschichte über zahlreiche Beendigungen, über verschiedene Arten des Abschlusses, ein Requiem, aber kein Trauerbuch, ein Text, der ruhig beginnt und dann immer stiller, schweigsamer wird. Aber in dem auch klar wird, dass zwar das Leben endet, aber nicht die Kreisläufe, dass Riten stabilisieren, wo scheinbar der Boden weggezogen wird, dass die Rückschau dem Weitergehen dient.
Jan Büchsenmann schreibt im NDR über das Buch: Es ist hohe Kunst, wie uns der Autor in das fiktive Dorf mit dem Namen Austhal zieht. Wenige Personen, die Enge des Ortes, der kurze Zeitraum von nur sieben Tagen, der auf nur 170 Seiten ganz unaufgeregt, einfach so, erzählt wird.