
Der Roman spielt in den 1960er Jahren: Die vierjährige Ruthie ist die Tochter einer Mi`kmaq-Familie, die einer indigenen Minderheit in Kanada angehört. Die gesamte Familie kommt jeden Sommer zum Beerenpflücken nach Maine/USA. Eines Tages ist Ruthie verschwunden. Die Familie startet Suchaktionen in den Wäldern, aber die Polizei unternimmt nichts, um das Kind wiederzufinden. Obwohl Ruthie nicht wieder auftaucht, glauben vor allem ihre Mutter und ihr Bruder Joe daran, dass sie noch lebt.
Der Roman wechselt zwischen der Perspektive
des Bruders Joe und seiner verschwundenen Schwester, die in einer völlig anderen, privilegierten Umgebung aufwächst. “Norma”, wie sie jetzt genannt wird, spürt nur, dass sich ihr Leben nicht richtig anfühlt. Als Erwachsene beginnt sie herauszufinden, was damals passiert ist.
Amanda Peters, die selbst indigene Wurzeln hat, beobachtet sehr fein, wie sich das Trauma des verschwundenen Kindes auf jedes einzelne Familienmitglied auswirkt. Der Roman ist das Erstlingswerk der kanadischen Autorin; er erschien bisher in 17 Ländern. Die Autorin gewann damit den Barnes and Noble Discovery Prize.
“Beeren pflücken” ist erst im April 2025 erschienen, ist im Bestand der Stadtbibliothek vorhanden und auch über die Onleihe zu beziehen.
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Der Verlag HarperCollins stellt eine Leseprobe zur Verfügung und informiert über die Autorin.
Susanne Schumann von der BRIGITTE-Redaktion schreibt: “Beeren pflücken” gehört zu den Büchern, für die ich besonders dankbar bin, dass ich sie lesen konnte.
Wikipedia informiert über das indigene Volk (First Nation) der Mi`kmaq.
Auf YouTube gibt es zahlreiche Filmbeiträge in englischer Sprache über die Mikmaq, unter anderem: The Mikmaq Nation – A Story of Survival.