Andreas Heineke trägt aus seinem Buch „Versuchung à la Provence“ vor
Ilona Leberl
Syke. „Wir mögen uns.“ Mit diesen Worten begrüßte Ulrich Hoferichter vom Förderverein der Stadtbibliothek den Autor Andreas Heineke am Donnerstagabend zu einer Lesung aus seinem Buch „Versuchung à la Provence“. Heineke war nun schon zum sechsten Mal zu Gast in Syke. Für diesen Abend gesellte sich auch der deutsch-französische Freundeskreis dazu. Julia Schierenbeck meinte: „Die Idee, die Lesung eines Krimis aus der Provence mit ein wenig französischem Flair zu begleiten, fand ich wunderbar.“ Auch die Mitarbeiterinnen der Bibliothek unterstützten dieses Vorhaben. Für die Lesung hatte man kleine Tische gedeckt, an denen dann in der Pause die Besucher mit Leckereien überrascht werden sollten: Rotwein und Rillette, Camembert Conté oder französische Salami sowie Weißwein und Baguette. Andreas Heineke freute sich über diese Idee und bekräftigte: „Der Kontakt mit den Lesern auf meinen Touren bedeutet mir sehr viel. Es ist gerade so, als ob ich manchmal dafür schreibe.“ Heineke geht nicht nur auf Mörderjagd in der Provence, sondern beschreibt in seinen Krimis auch insbesondere die Gegend um den Luberon mit seinen pittoresken Dörfern, den Eigenheiten der Bewohner, dem guten Essen, dem Wein und den Geschichten.
Uwe Kluck, der mit seiner Frau Karola gekommen war, meinte: „Ich lese sonst skandinavische Krimis, aber heute mit Wein und kleinen Leckerbissen ein wenig französische Luft zu schnuppern, das ist doch eine gute Idee.“
Heineke las nicht nur aus seinem Buch, sondern er überraschte auch mit einem Füllhorn voller kleinen Anekdoten, die er aus seiner Zeit als Filmemacher und Drehbuchautor erzählte. Gut gelaunt und in charmanter Art zog er sehr schnell die Besucher in die Gefilde der Provence. Es geht – wie in allen seinen Krimis – immer auch um ein gesellschaftliches Thema. In diesem Buch sind es Gourmetbruderschaften, und der sympathische „Flic“ Pascal Chevrier wird die neugierigen Leser aufklären, wie ein von einer Geflügelschere abgetrennter Finger in ein Essen kommt.
Es entwickelte sich eine Mischung aus Vorlesen und dem Erzählen kleiner Anekdoten von Fernsehgrößen wie Johannes B. Kerner, Joachim Fuchsberger oder vielen bekannten Fernsehköchen. Autor Heineke plauderte aus dem Nähkästchen und schmunzelte dabei: „Als ich bei Joachim Fuchsberger zu Hause zum Interview war, da dauerte die Beantwortung einer Frage fast eine Stunde.“
In der Gourmet-Pause war Katharina Wittneben mit ihren Freundinnen begeistert: „Ich liebe Heinekes Bücher. Auch heute Abend zeigt er wieder, dass er mit Augenzwinkern und sehr humorvoll beeindrucken kann.“ Ihre Freundinnen ergänzten: „Das ist alles heute purer Genuss: Landschaft, Essen, Wein und ein wenig Nervenkitzel – eine tolle Mischung.“
Im zweiten Teil las Heineke mit viel Empathie und gut akzentuiert Dialoge aus seinem Buch vor, um dann aber wieder mit kleinen Anekdoten humorvoll aus seinem Berufsleben zu berichten. Mit viel Applaus wurde er von seinen Zuhörern verabschiedet, die sicher gespannt auf sein neues Buch „Revanche à la Provence“ sind.
Weser-Kurier, Ausgabe vom 9. November 2024, Seite 3.