Felix Lee – China, mein Vater und ich

Am 17. April 1978 ist Wempo Lee Anfang vierzig und Leiter einer Forschungsabteilung bei Volkswagen in Wolfsburg. Hinter ihm liegt ein langer Weg: Als Kind floh er aus Nanjing nach Taiwan, lebte dort auf der Straße, bis ihn ein Lehrerehepaar aufnahm und er schließlich zum Studium nach Deutschland ging.

Mit China hatte er abgeschlossen – bis zu dem Tag, an dem eine chinesische Delegation vor dem VW-Werk steht. In der Folge wird der Vater des Autors zu einem der Architekten des China-Geschäfts von VW und trägt damit maßgeblich zum Aufstieg des Landes zur Wirtschaftsmacht bei, von der Deutschland so abhängig ist wie von keinem anderen Staat. (Klappentext)

Felix Lee ist Journalist und war Korrespondent in Peking. Er schreibt seine eigene Geschichte und vor allem die seines Vaters, verknüpft mit der wirtschaftlichen und weltpolitischen Lage Chinas. Der Autor gibt viele Hintergrundinformationen, die er oft kritisch hinterfragt und die spannend zu lesen sind. Er ist in beiden Kulturen zu Hause, das macht das Buch so authentisch. Abschließend stellt Felix Lee die Frage, ob sich die Verhältnisse inzwischen umgekehrt haben, sodass nicht China von VW sondern VW von China abhängig ist.

Das Buch ist im Bestand der Stadtbibliothek vorhanden, jedoch (noch) nicht in der Onleihe.

Es gibt zahlreiche Rezensionen des Buches, deshalb hier nur eine kleine Auswahl:

In der Sendung “Redezeit” im WDR erzählt Felix Lee über sein Buch.

Eine Jury des Handelsblatts bezeichnete das Sachbuch als das beste Wirtschaftsbuch des Jahres 2023; es gewann damit den Wirtschaftsbuchpreis.

“Es ist eine große Geschichte, bescheiden und nüchtern erzählt”, sagt Andrea Roedig in einem Hörbeitrag über das Buch im Deutschlandfunk Kultur.

Im SWR Kultur wird das Sachbuch vorgestellt: “Lees Vaterfigur erzählt ein spannendes Stück deutsch-chinesische Wirtschaftsgeschichte und macht auch um Menschenrechts- und Umweltschutzfragen keinen Bogen.” Der Beitrag ist in der ARD-Mediathek nachzuhören.


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