Der Autor erzählt zunächst von der Liebesgeschichte zwischen Auguste Zinsser, genannt Gussie und dem zwanzig Jahre älteren Konrad Adenauer. Dieser ist verwitwet, hat bereits drei Kinder und ist Oberbürgermeister von Köln. Alle in der Familie raten ab von dieser Verbindung, die am Gartenzaun ihren Anfang nahm, doch Gussie setzt sich durch und übernimmt sofort die Aufgaben einer Mutter und Hausfrau. Ein Jahr nach der Hochzeit stirbt das erste gemeinsame Kind wenige Tage nach seiner Geburt.
Trotz aller Trauer lehrt Gussie die Kinder, im aufkommenden Nationalsozialismus aufrechte Menschen zu sein. Eine Zeit ständiger Bedrohung beginnt. Als ihrem Mann die Flucht gelingt, wird Gussie in Brauweiler verhaftet und von der Gestapo verhört. Um die Kinder zu schützen, verrät Gussie das Versteck ihres Mannes. Daraufhin versucht sie, sich in der Haft das Leben zu nehmen. Noch bevor Adenauer zum Bundeskanzler gewählt wird, verstirbt Gussie 1948 an den Folgen ihres Selbstmordversuches.
Christoph Wortberg verknüpft das persönliche Schicksal einer außergewöhnlichen Frau, die im Schatten eines bekannten Politikers stand und “ihrer Zeit voraus” war, mit den historischen Ereignissen. Die Geschichte ist gut recherchiert und gibt tiefe Einblicke in das Leben dieser Frau.
Das Buch ist sowohl im Bestand der Stadtbibliothek als auch in der Onleihe vorhanden.
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Annemarie Stoltenberg rezensiert im NDR Kultur: Das Buch erzählt die bewegende Geschichte dieser ungewöhnlichen Frau berührend und zu Herzen gehend.
Der Lebenslauf der Auguste Adenauer ist bei wikipedia nachzulesen…
…und auch bei der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Die Gedenkstätte Brauweiler erinnert an Auguste Adenauer, die dort inhaftiert war.