Martin Suter – Melody

Der 84jährige Geschäftsmann Dr. Peter Stotz lässt seinen Nachlass von dem Jurastudenten Tom Elmer ordnen. Schnell wird klar, dass es dem todkranken Mann nicht nur darum geht, seinen Lebenslauf für die Nachwelt “salonfähig” aufzuschreiben, sondern er erzählt Tom auch sehr persönliche Details über seine große Liebe Melody. Er berichtet dem jungen Mann, wie er Melody kennenlernte und sie dann kurz vor der Hochzeit ganz plötzlich verschwand. Für das Verschwinden gibt es zahlreiche Vermutungen.

So könnte ein Grund die Flucht vor ihrer Familie gewesen sein, das Kennenlernen eines anderen Liebhabers oder sogar eine Entführung. Sein ganzes Leben lang, so erzählt Peter Stotz, habe er nach Melody gesucht.

Mit dem Tod von Peter Stotz wird Tom Elmer zum Nachlassverwalter bestellt; er versucht herauszufinden, was damals wirklich passiert ist. Nach und nach stößt Tom auf Ungereimtheiten mit dem ihm erzählten Lebenslauf und kommt der wahren Geschichte auf die Spur. Und doch ist alles ganz anders als es scheint – das macht das Buch trotz ein paar Längen zwischendurch spannend bis zum Schluss und kulinarisch läuft der / dem Lesenden auf jeden Fall “das Wasser im Mund zusammen.”

Der Roman ist im Bestand der Stadtbibliothek vorhanden und ab Januar 2025 auch in der Onleihe ausleihbar.

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Annemarie Stoltenberg schreibt im NDR: “Übrigens wird während dieser Treffen hervorragend gegessen und über das übliche Maß hinaus getrunken. Würde man die Beschreibungen der alkoholischen Getränke und Menüfolgen aus dem Roman streichen, wäre er um mindestens 100 gesunde Seiten kürzer geworden – aber eben auch genussärmer.”

Roman Bucheli bemerkt in der Neuen Züricher Zeitung: “So wird Martin Suters Roman am Ende eine kleine Etüde über die Kunst des Lügens oder, etwas vornehmer: über die Kunst der Täuschung. Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters. Denn man glaubt hier, was man sieht – oder zu sehen meint. Indessen ist meistens alles ganz anders, als es scheint.”

Im Tagesanzeiger rezensiert Nora Zukker: “Melancholisch, aber nicht sentimental erzählt Martin Suter von der großen Liebe.”