Hark Bohm hat zusammen mit dem Drehbuchautor Philipp Winkler einen beeindruckenden Roman über das Ende des zweiten Weltkriegs auf der Insel Amrum geschrieben, in dem er eigene Kindheitserlebnisse mitverarbeitet. Der Roman ist aus der Perspektive eines zehnjährigen Jungen geschrieben.

Nanning ist ganz allein für die Versorgung seiner schwangeren Mutter und seiner Geschwister zuständig. Er hilft zusammen mit einem Freund einem Bauern bei der Arbeit; im Gegenzug erhält er Lebensmittel.

Als er wegen einer arglosen Bemerkung über den Krieg seinen Job verliert, muss er erfinderisch werden, fängt Schollen in den Prielen, sucht Kiebitzeier oder versucht, Kaninchen aufzulauern. Oft nehmen ihm missgünstige Altersgenossen seine Beute wieder ab. So wird er sehr früh erwachsen. Nannings Mutter und sein Onkel sind überzeugte Nationalsozialisten; Nanning spürt, dass die Familie im Dorf nicht wirklich beliebt ist. Irgendwann erreicht die Nachricht vom Tod des Führers die Menschen auf der Insel und bringt die alten Ordnungen ins Wanken. Der Junge muss sich jetzt entscheiden, welchen Weg in die Zukunft er antreten will.

Der Roman wird derzeit von Fatih Akin verfilmt und soll 2025 in die Kinos kommen.

Das Buch ist im Bestand der Stadtbibliothek vorhanden, jedoch (noch) nicht in der Onleihe.

Katja Weise rezensiert den Roman im NDR Kultur: “Amrum” ist ein Erinnerungsroman mit wunderschönen Naturbeschreibungen, wehmütig und leicht bitter.

Tobias Lentzler schreibt in der Zeit online: “Leser werden bei der Lektüre in diesem Sommer mit einem Roman belohnt, der vor allem wegen seiner genauen Naturbeschreibungen und jener Passagen, in denen der Krieg in diese scheinbare Idylle einbricht, lesenswert ist.”

Im Hamburger Abendblatt bemerkt Thomas Andre: “Amrum” ist ein Entwicklungsroman und einer über Freundschaft; wir lesen vor allem auch, wie Gewissensfragen auf jungen Seelen lasten. Der Roman schafft es, nachvollziehbar aus der Perspektive eines Kindes zu schildern, wie Erwachsene in Zeiten des Krieges zu wenig verlässlichen Autoritäten wurden.”

Über das Lebenswerk des 85jährigen Autors, Schauspielers, Regisseurs und emeritierten Professors für Film informiert wikipedia.


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