Klaus-Peter Wolf sorgt für Spannung und Unterhaltung bei der Syker Krimiwoche

aus dem Weser-Kurier von Ilona Leberl

Syke.
„In Syke wird es kriminell.“ Was lag zur ersten Syker Krimiwoche also näher, als einen bekannten Krimiautoren einzuladen? Auf dem Wunschzettel der Stadtbibliothek stand schon seit längerer Zeit der durch seine Ostriesenkrimis sehr bekannte Klaus-Peter Wolf. Wie beliebt der Autor ist, zeigte sich am Dienstagabend, als er zur Lesung in die Hachestadt kam. Der Saal der Kreissparkasse war schon lange ausverkauft und bis auf den letzten Platz besetzt.
Vor der Lesung signierte Wolf eifrig Bücher für seine große Fangemeinde und plauderte entspannt mit den Besuchern. Siegfried und Elke Horstmann erzählten, dass sie auf einer Reise zum Nordkap dort ein Buch von Wolf zum Lesen gefunden hatten und „seitdem lesen wir ihn regelmäßig und kennen alle seine 17 Bücher“.
Im bekannten Outfit mit roten Hosenträgern und Baskenmütze begrüßte Wolf seine Fangemeinde sehr einfühlsam und war zu Scherzen aufgelegt. Schmunzelnd und fast nebenbei erwähnte er, dass alle seine 17 Ostfriesenkrimis stets sofort auf der Bestsellerliste erscheinen. „Das ist ein Phänomen auf dem Büchermarkt, und ich bin so ein König des Taschenbuchs“, ergänzte er. Dennoch gab er zu, dass er immer sehr nervös sei, wenn ein neues Buch von ihm auf dem Büchermarkt erscheine. Doch der Erfolg sporne ihn immer wieder zum Schreiben an. Er schlug den Zuhörern vor, aus seiner neuen Trilogie „Mörderisches Paar“ und dem „Weihnachtsmann-Killer“ vorzulesen. Er begann mit dem ersten Band der Trilogie, die vom Serienkiller Dr. Bernhard Sommerfeld erzählt. Wolf variierte mit leisen und lauten Tönen beim Vorlesen, lächelte manchmal verschmitzt dabei und zog alle Register eines spannenden Vortrags. Einen Serienkiller stimmlich den Zuhörern nahezubringen, fiel ihm nicht schwer. Sowohl in seinen Büchern als auch an diesem Abend verwendete er zwischenmenschliche Beziehungen und alltägliche Lebenssituationen, um eine Verbindung zu den handelnden Personen im Buch oder zum Publikum zu erzeugen. Wegen seiner schmunzelnden Mimik bekam der Leser vom Serienkiller einen fast humoristischen und zunächst sympathischen Eindruck. Erstaunlich, wie ruhig und gelassen die Zuhörer ihm lauschten – selbst als Dr.Sommerfeld das blitzende Messer in der Küche zum Mord schärfte.
Kleine Pausen nutzte Wolf immer wieder als Gelegenheit, um den Zuhörern Einblick in seine Arbeit zu geben. So verriet er: „Schreiben ist für mich ein Abenteuer. Ich kann mich verwandeln und in andere Rollen schlüpfen. Und das Leben in Ostfriesland beflügelt mich in meiner Fantasie.“
Das bestätigte das Ehepaar Ottokar und Evelyn Behrens in der Pause. „Das Tolle an seinen Büchern sind die liebevollen Kleinigkeiten. Es sind tatsächliche Orte wie eine Apotheke oder eine Konditorei. Selbst seine Charaktere beschreibt erso lebensnah, dass man immer wieder etwas Neues lesen oder hören möchte.“
Bevor die Zuhörer eine kleine Lesepause erhielten, wies Wolf zudem auf seineSchirmherrschaft für ein Hospiz in Norden hin. Kleine selbst gebastelteLesezeichen lagen zum Erwerb als Spende auf seinem Signiertisch bereit.
Im zweiten Teil stellte Wolf sein neues Buch „Weihnachtsmann-Killer“ vor, dasauf der Frankfurter Buchmesse in den ersten fünf Tagen bereits fünf Auflagenverzeichnete. Beim spannungsgeladenen Vortrag gelang es ihm erneut, dieZuhörer neugierig zu machen. Er erzeugte Vertrauen zum Publikum, wenn erbekannte Charaktere aus seinen Krimis erwähnte, die seiner Fangemeindebekannt sind. Die Zuhörer lauschten gebannt seinem Vortrag, und es wurdeebenfalls viel gelacht. „Das war großartig, lustig, mitreißend und amüsant“resümierte Peter Zarbock. Mit viel Applaus bedankte sich das Publikum bei„seinem Krimi-Autor“ Klaus-Peter Wolf.
Bevor er sich beim Publikum verabschiedete und Bücher signierte, erzählte er kleine Anekdoten zu den zahlreichen Verfilmungen seiner Krimis. Das Casting für den „Weihnachtsmann-Killer“ liefe noch auf Hochtouren, verriet er. Das Buchcover zeigt Wolf als Weihnachtsmann mit friesischem Hintergrund. Ob als Täter oder Opfer, das wollte er nicht verraten. Zum Abschied warnte er allerdings die Zuschauer, dass der Mörder noch frei herumlaufe.