
Am 27. Januar fand unsere Gedenkveranstaltung in der Bibliothek statt. Über mehrere Monate hinweg hatten einige unserer Mitglieder in Zusammenarbeit mit dem deutsch-polnischen und dem deutsch-französischen Freundeskreis zunächst die kleine, aber eindrucksvolle Ausstellung vorbereitet, die neben Lebensläufen jüdischer Persönlichkeiten auch den “Weg der Entmenschlichung” der jüdischen Bevölkerung aufzeigt.

Auf fünfzig so genannten “Judensternen” sind chronologisch die gesetzlichen Anordnungen festgehalten, die ab 1933 den jüdischen Menschen schon bald ein normales Leben unmöglich machten.

In der Veranstaltung selbst wurden Gedichte und Prosatexte jüdischer Autorinnen und Autoren vorgetragen, die selbst unter dem Nazi-Regime gelitten hatten, u.a. von Nelly Sachs, Elisabeth Langgässer, Rose Ausländer, Erich Fried, Paul Celan.

Beeindruckend für die Zuhörer war auch die Lesung aus dem Dokumentarstück “Die Ermittlung” von Peter Weiss, das 1965 große Diskussionen auslöste, weil man man noch kaum über das Thema “Auschwitz” sprechen konnte oder wollte.

Zwischen den Beiträgen spielte ein Cello-Ensemble der Kreismusikschule Diepholz unter der Leitung von Niklas Jensen selbst ausgewählte Stücke, die sich hervorragend einfügten.

Im 2. Teil berichteten die Gästeführerin Elke Butt und Jürgen Leipold von der kleinen jüdischen Gemeinde, die sich in Syke etabliert hatte. Sie erinnerten an die jüdischen Mitbürger, die fast alle nach Minsk deportiert worden sind.

Doris Fröleke sprach Abschlussworte von Margot Friedländer, einer Auschwitz-Überlebenden, die im Alter von 103 Jahren noch immer gegen den Antisemitismus ankämpft.
Am Abend der Veranstaltung haben mitgewirkt: Jürgen Puls, Elke Butt, Helge Rehme, Kerstin Nowak, Ulrich Hoferichter, Jürgen Leipold und Doris Fröleke (von links).
Wir bedanken uns bei allen, die uns auch im Vorfeld bei vielen Überlegungen und vor allem beim Vorbereiten der Ausstellung unterstützt haben und ein ganz besonderer Dank geht an das Team der Bibliothek!!!