Maria Peters – Die Dirigentin

Empfehlung von Joachim Heins |

Der Roman „Die Dirigentin“ von Maria Peters beschreibt sehr anschaulich und einfühlsam den beschwerlichen Werdegang der Dirigentin Antonia Brico. Er beginnt 1926 in New York. Sie arbeitet tagsüber in einem Büro und abends als Platzanweiserin in einem Konzerthaus. Dieser Job bietet ihr die Chance, ihren Idolen ganz nahe zu kommen denn Antonia möchte um jeden Preis Dirigentin werden, alle musikalischen Voraussetzungen dazu bringt sie mit. Sie ahnt nicht, wie steinig der Weg zur Erfüllung ihres Traums werden wird, dass sie viele Rückschläge hinnehmen und sogar ihre große Liebe opfern muss. Denn obwohl sie mit Inbrunst übt und versucht, unter den großen Dirigenten ihrer Zeit Unterstützer zu finden, ist die Welt noch nicht bereit für eine mutige junge Frau wie sie.
Die Schwierigkeiten ergeben sich daraus, dass sie aus einfachen Verhältnissen kommt und dass sie eine Frau ist in einer von Männern beherrschten Domäne. Es ist noch nicht lange her, dass manche bekannten Orchester keine Frauen in Ihren Reihen haben wollten, also aus damaliger Sicht nachvollziehbar wenn die Herren Musiker, Künstler ihres Fachs, sich keinesfalls von einer Frau dirigieren lassen, sich musikalisch etwas vorschreiben lassen wollten. (Noch heute sind Dirigentinnen bedeutender Orchester unterrepräsentiert).
Doch neben der Antonia kommen auch zwei Freunde von ihr zu Wort, Frank und Robin. Beider Lebenswege, Herkommen und Perspektiven bieten andere Blickwinkel auf die Karriere von Antonia und die Wirkung ihres Engagements auf ihr Umfeld. So kommen weitere aktuelle Themen der 1920er und 1930er Jahre in den USA und in Europa zur Sprache.
Ich habe dies Buch gern und mit großem Interesse gelesen, daher die Empfehlung.


Ergänzend will ich noch hinweisen auf die Mediathek des Bayr. Rundfunks „Klassik Magazin klick-klack“. Hier ist bildlich und akustisch zu erleben die Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz mit dem Symphonie Orchester Nürnberg, sie erläutert sehr lebhaft klassische Orchesterwerke und deren Komponisten. Hier kann man leibhaftig hören und erleben, wie Frauen dirigieren und wie sie Musik interpretieren. Absolute Empfehlung !!

Joachim Heins


Einen Beitrag, den die Journalistin Eva Karnofsky im SWR veröffentlicht hat, können Sie unter diesem Link hören.


Ein Beitrag aus BR Klassik zitiert aus dem Buch

Ich kann nichts dagegen tun, die Herrentoilette der Konzerthalle zieht mich an wie ein Magnet. Sie befindet sich in einem der unteren Geschosse, direkt unter der Bühne. Es wäre wesentlich praktischer, wenn dort die Damentoilette wäre; aber in der hört man leider überhaupt nichts vom Konzert. This is the place to be.”

Die Rezension können Sie unter diesem Link hören und lesen. Dazu gibt es auch den Trailer zu der Verfilmung des Buches.

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