
Empfehlung und Text von Katharina Wittneben
“Ich habe tatsächlich den Mann kennengelernt, der mich hat weinen und in mein Reisetagebuch hat schreiben sehen. Er ist groß für einen Franzosen. Ein Buchhändler. Er heißt Jean. Er baut gerade einen flämischen Lastkahn um: Er will darauf Bücher pflanzen, sagt er. <Papierboote für die Seele>, es soll eine Apotheke werden, eine “pharmacie littéraire, für all die Gefühle, für die es sonst keine Arzneien gibt. Heimweh, zum Beispiel.” (Manons Tagebuch)
Jean Perdu ist Buchhändler und verkauft seine Bücher nach einer Art “Herzensprüfung” wie eine Medizin fürs Leben.
Leider ist er nicht in der Lage, sich selbst zu helfen; sein Leiden besteht, seit die schöne Provençalin Manon ihn vor 21 Jahren verließ, als er schlief und sie nur einen Brief zurückließ, den Jean Perdu nicht zu lesen wagte, bis zu diesem Sommer, der alles verändern sollte… Jean begibt sich auf eine Reise mitten in die Provence und damit in seine Erinnerungen und – durch die Begegnung mit Cathérine – zurück ins Leben. Am Ende schreibt Jean an der “Großen Enzyklopädie der kleinen Gefühle – ein Nachschlagewerk für Buchhändler und Buchhändlerinnen, Liebende und andere literarische Pharmazeuten.”
Christine Westermann schreibt im WDR: “Dieser Geschichte wohnt ein unglaublich feiner Zauber inne.” Dieser Einschätzung schließe ich mich an.
Der Roman ist im Bestand der Stadtbibliothek vorhanden und als Hörbuch in der Onleihe zu beziehen.