Christopher Kloeble – Durch das Raue zu den Sternen

Die dreizehnjährige Arkadia Fink, genannt “Moll”, ist fest davon überzeugt, dass Beethoven eine Frau und “die größte Tondichterin ihrer Zeit” war. Arkadia ist ihrem Alter weit voraus, äußerst fantasievoll und musikalisch hochbegabt. In ihrem Dorf in Bayern ist sie eine Außenseiterin. Nur ihre Mutter, eine erfolglose Komponistin und Pianistin, hat Arkadia immer verstanden. Arkadia hat sich in den Kopf gesetzt, im weltbesten Knabenchor mitzusingen. Ihre Mutter ist verschwunden und Arkadia ist davon überzeugt, dass ihre Mutter zurückkehren wird, wenn diese sie auf großer Bühne singen hört.

Als das Mädchen endlich mitsingen darf, spürt es den übertrieben disziplinierten Umgang des Chorleiters mit den Sängern am eigenen Leib. Ein weiteres Thema im Buch sind die manisch-depressiven Verhaltensweisen der Mutter sowie die Traumatisierung der Tochter durch die Verlusterfahrung.

“Durch das Raue zu den Sternen” ist die Übersetzung der lateinischen Redewendung “Per aspera ad astra”, die klischeehaft mit den Werken Beethovens verbunden ist. Nach allen musikalisch ausgelebten Konflikten soll am Ende der Triumph stehen. Der Roman hat keinen Abschluss – wie bei Beethoven bleibt er unvollendet.

Die Geschichte ist sehr berührend und der Autor hat es gut verstanden, sprachlich glaubwürdig den Ton einer Dreizehnjährigen zu treffen. Ich kann diesen besonderen Roman nur wärmstens empfehlen!

Das Buch ist sowohl im Bestand der Stadtbibliothek als auch in der Onleihe vorhanden.

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Informationen zum Autor finden Sie hier.

Christian Möller unterhält sich mit Christopher Kloeble über dessen autobiographisch inspirierten Roman im WDR.