
Für die einen war es ein Sommer der Freiheit, für andere bedeutete das Ende des Krieges eine Zeit der Ungewissheit. Oliver Hilmes spürt in seinem minutiös recherchierten Buch den vielen großen und kleinen Dramen nach, die das Leben der Menschen im Sommer 1945 geprägt haben: Die “Großen Drei” bestimmen auf der Potsdamer Konferenz den Gang der Geschichte, und die Berliner Hausfrau Else Tietze bangt um das Leben ihres Sohnes. Der US-Soldat Klaus Mann spürt Nazi-Verbrecher auf, und in Berlin plant Billy Wilder eine Komödie über das Leben in den Ruinen.
Cafés und Restaurants öffnen ihre Türen, und der Rotarmist Wassili Petrowitsch wird von deutschen Kindern um Brot angebettelt. Ein grandios erzähltes Panorama eines Sommers, der die Welt verändert hat. (Klappentext)
Wie schon in seinem Buch “Schattenzeit” (über das Jahr 1943) schreibt der Zeithistoriker Oliver Hilmes in Romanform abwechslungsreich und spannend über teilweise unbekannte Details der Geschichte. Er beweist wieder einmal, dass Geschichte nicht trocken und zäh sein muss und hat dafür unglaublich viel und genau recherchiert – alle Quellen sind im Anhang benannt. Ich hätte gerne noch weitergelesen!
Das Buch ist im Bestand der Stadtbibliothek vorhanden, jedoch (bisher) nicht in der Onleihe.
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Christine Westermann schreibt im WDR (bitte anklicken): Spannend wie ein Roman erzählt, unterhaltsam, emotional. Und doch immer auch ein Stück Zeitgeschichte, das einen staunen lässt, wie es den Menschen gelingt, in einem Land, das so viel Horror über die Welt gebracht hat, wieder vorsichtig Fuß zu fassen.