
„Schottland, im Winter 1900. Am Strand von Skerry wird ein lebloser Junge angeschwemmt. Als der Fischer Joseph ihn ins Dorf trägt, erntet er ungläubige Blicke, denn das Kind ähnelt auf unheimliche Weise dem Sohn der Lehrerin Dorothy, der in einer längst vergangenen Nacht ans Meer ging und nie mehr gesehen wurde. Ausgerechnet Dorothy erklärt sich bereit, das rätselhafte Kind aufzunehmen, bis seine Herkunft geklärt ist. Doch die Anwesenheit des Jungen wühlt nicht nur Dorothy auf, sondern stellt die gesamte Dorfgemeinschaft vor Fragen.“ zitiert nach Amazon
Anfangs bleiben viele offene Fragen. Warum war Joseph beim Verschwinden von Dorothys Sohn Moses am Strand und warum fand er ebenda den angespülten Jungen? Auch bleibt lange unklar, aus welcher Verbindung Dorothy ihren Sohn Moses bekommen hat. Und welche Folgen hat die mehr als strenge, teilweise demoralisierende Erziehung von Dorothy durch ihre Mutter? Wird Dorothy als Lehrerin im Ort Fuß fassen? Werden die Frauen des Ortes sie eines Tages akzeptieren oder sie immer nur argwöhnisch als Fremde beäugen und hinter ihrem Rücken tuscheln?
Der Text ist in einer einfachen Sprache geschrieben und besteht überwiegend aus Hauptsätzen. Damit spiegelt die Autorin die Dorfgesellschaft, in der die Menschen eher schweigsam sind oder sich nur ihren vertrauten Mitmenschen öffnen.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, da es die Autorin versteht, die Spannung aufrechtzuhalten und immer wieder wie in einem Puzzle Szenen einzufügen, die sich nach und nach zu einer stringenten Geschichte verbinden.
Erschienen 2025 im Mare Verlag, 352 Seiten. Demnächst in der Stadtbibliothek Syke.