Kent Haruf – Lied der Weite

Kent Haruf, geboren 1943 in Colorado, war ein amerikanischer Schriftsteller. Alle seine sechs Romane spielen in der fiktiven Kleinstadt Holt im US-Bundesstaat Colorado. Er wurde unter anderem mit dem Whiting Foundation Writers’ Award, dem Wallace Stegner Award und dem Mountains & Plains Booksellers Award ausgezeichnet. Sein letzter Roman, ›Unsere Seelen bei Nacht‹, wurde zum Bestseller und mit Jane Fonda und Robert Redford in den Hauptrollen verfilmt. Kent Haruf starb 2014.

Holt, eine Kleinstadt in Colorado. Die siebzehnjährige Victoria Roubideaux ist schwanger. Den Vater des Kindes, eine Sommerliebe, kennt sie kaum. Aber sie will das Kind unbedingt zur Welt bringen, auch wenn ihre Mutter sie deswegen aus dem Haus geworfen hat. Durch die Vermittlung ihrer Lehrerin Maggie Jones kommt Victoria auf der Farm von Raymond und Harold McPheron unter, zwei rauhbeinigen, unverheirateten alten Viehzüchtern, die mehr Ahnung von Kühen als von Menschen haben. Doch je größer Victorias Bauch wird, desto weniger klar wird gleichzeitig, wem mit diesem Arrangement mehr geholfen ist: dem Mädchen oder den alten Herren. Es ist möglich, die Einsamkeit zu durchbrechen – auch für Maggie, die ihren betagten Vater pflegt, auch für ihren Lehrerkollegen Tom Guthrie und seine beiden Söhne, die von ihrer Mutter verlassen wurden. Davon erzählt auf ergreifende Weise Kent Harufs bekanntester Roman.
Quelle: Diogenes Verlag

„Kent Haruf lässt uns im Kleinen und Großen, im Flüchtigen dem Bleibenden und in den Schwächen der Menschen der Kraft der Liebe begegnen. Für mich ist er einer der großen amerikanischen Schriftsteller.“ Bernhard Schlink, Bestseller-Autor

Gabriele Arnim schreibt im Deutschlandfunk über das Buch “…Haruf erzählt das alles lapidar. Die Liebe wie die Gewalt. … Bodenständig geht es zu. Und zart zugleich, wenn in scheinbar nebensächlichen Gesten, in kargen Worten wie selbstverständlich Güte aufscheint, Zuwendung zum anderen. Und wie großartig, dass kein falscher Ton erklingt im Lied der Weite.”
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Monika Grosche gibt ihrem Beitrag in literaturkritik.de den Titel “Große Gefühle in der Provinz” und schreibt darin u.a. “Doch Haruf vermag es, ganz leise, ganz lakonisch, an diesem Schauplatz die Erkenntnis zu vermitteln, dass es so etwas wie ein kleines oder langweiliges Leben nicht gibt. Gerade die „einfachen“ Leute, die er zu den Protagonisten seiner Romane auserkoren hat, erleben wie im griechischen Drama die Höhen und Tiefen des menschlichen Daseins mit voller Wucht. Da prallen Liebe und Hass, Einsamkeit und Sehnsucht nach Nähe, Aggression und menschliche Güte so unmittelbar aufeinander, dass es der großen Bühne in nichts nachsteht. …”
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Christiane Müller-Lobeck schreibt in einem Artikel über Autor und Werk in der TAZ: “… Und Haruf bewertet nichts. Er verzichtet beinahe vollständig darauf, Einblicke in das Seelenleben seiner Protagonisten zu geben. Nur durch die Schilderung dessen, was sie tun und was sie miteinander reden, fächert er seinen Holt-Kosmos auf. Stärker noch als sein großes Vorbild Tschechow bleibt Haruf neutraler Erzähler. …”
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Das Buch ist sowohl im Bestand der Stadtbibliothek als auch in der Onleihe vorhanden.

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