Christine Wunnicke – Nagasaki, ca.1642

erschienen erstmals 2010, Neuauflage 2021, Berenberg Verlag 

Seki Kijiro war früher ein gefürchteter Samurai, jetzt ist er faul geworden. Er langweilt sich, hört aber, dass vor Nagasaki ein Schiff der niederländischen Ostindien-Kompanie erwartet wird. Seki wird Inspektor der Handelsniederlassung und trifft auf den unruhigen Abel von Rheenen, der die Fähigkeit hat, in hoher Geschwindigkeit fremde Sprachen zu lernen. So ist dieser Sohn eines Gesellschafters der Kompanie Dolmetscher geworden und stellt sich als „Japonica-Sprache-Person“ sehr ungelenk vor. Sofort ist Abel fasziniert von Seki, seiner Haltung und seinem Benehmen. Seki bewundert Abel ebenfalls; er benötigt Informationen über ein holländisches Schiff mit dem Namen „Rifuto“. Sein Meister und Geliebter wurde einst von einer Kanone dieses Schiffes zerfetzt, wofür er Rache nehmen will. Abel bekommt heraus, dass es die „Liefde“ war, die einst seinem Großvater gehörte. Seki will dafür jetzt Rache nehmen, aber längst haben die beiden sich schon näher aufeinander eingelassen. Abel lernt »sechs japonesische Wörter für die Liebe und acht für die Unzucht, und erstere passten alle nicht, und letztere passten alle«. Da Abel der Nachkomme ist, muss die Geschichte tragisch enden.

Die Autorin beschreibt mit viel Witz und Komik eine historische europäisch-japanische Kulturbegegnung. Gleichzeitig handelt es sich es aber auch um eine Liebes- und eine Erziehungsgeschichte und zeigt Elemente einer Samurai- und Geistergeschichte. Die Novelle ist so „anders“ als alles, was ich bislang gelesen habe und ließ mich so „verblüfft“ zurück, dass ich die Geschichte gleich ein zweites Mal gelesen habe. Ein drittes Mal ist auch nicht auszuschließen!      

Weitere Rezensionen finden Sie unter

Deutschlandfunk

Frankfurter Rundschau

Süddeutsche Zeitung

Das Buch befindet sich im Bestand der Stadtbibliothek Syke; es kann derzeit (noch) nicht in der Onleihe ausgeliehen werden.

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