Arttu Tuominen – Was wir verschweigen

2021, Bastei Lübbe 

Während eines Trinkgelages in einem Wochenendhaus in Finnland wird Rami Nieminen mit mehreren Messerstichen getötet. Alle Zeugen sind wegen des Alkoholkonsums kaum ver- nehmungsfähig und die Suche nach Spuren wird wegen des stürmischen Wetters erschwert. Der Fall scheint zunächst schnell gelöst: Im Wäldchen hinter der Hütte wird noch am selben Abend ein Verdächtiger, Antti Mielonen, festgenommen.

Für den Ermittler Jari Paloviita entpuppt sich der Mord als schwierigster Fall seines Lebens.

Jari teilt mit dem vermutlichen Täter eine gemeinsame Vergangenheit; Antti war früher sein bester Freund. Durch Geschehnisse im Sommer 1991 wurden die Unbekümmertheit und die Jugend der beiden Freunde jäh beendet.

Der Roman erzählt in Rückblenden über die Freundschaft der beiden Jungen, die aus sehr ungleichen Verhältnissen stammen. Sie schwören sich ewige Freundschaft und immer füreinander da zu sein, selbst wenn sich ihre Wege trennen sollten. Fast dreißig Jahre haben sich die beiden Männer nicht mehr gesehen.  

Die Beweislage ist äußerst eindeutig, nachdem bald auch noch die Tatwaffe, ein Messer, gefunden wird. 

Was ist Jari bereit, für seinen ehemaligen besten Freund zu tun? Wie hoch steht er in seiner Schuld?

Kommissar Paloviita kommt nicht umhin, sich seiner Vergangenheit zu stellen und eine Entscheidung zu treffen…

„Was wir verschweigen“ ist kein herkömmlicher Krimi von der Art, in der es um die Suche nach dem Täter geht. Es geht eher um das „Warum“ der Tat, um die Bedingungen, die  letztendlich zu dieser Handlung geführt haben. Die einzelnen Charaktere machen diesen Roman so besonders. 

„Was ist wahre Freundschaft?“ und „Wie weit bin ich bereit, dafür zu gehen?“, das sind die Kernfragen in diesem Buch, das mehr noch als ein fesselnder Krimi auch ein coming-of-age-Roman, also eine Entwicklungsgeschichte der beiden Hauptfiguren ist. Beeindruckt hat mich, dass dieser Roman sehr zum Nachdenken und Diskutieren anregt. 

Die Geschichte hat mich regelrecht in ihren Sog gezogen, sodass ich das Buch in nur drei Tagen gelesen habe.  

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